Historie
Im hinteren Navistal, einem der schönsten Seitentäler des Wipptales, liegt in einer Höhe von 1430 m der Peer-Hof.
Seinen Namen erhielt der Hof von der seit Mitte der 17. Jahrhunderts auf dem Hof hausenden Familie Peer, urkundlich erwähnt wurde der Hof allerdings schon vor 1400 als „Tabaterhof“, ab dem 15. Jahrhundert wurde er unter dem Geschlecht der Gatt aus Wals als „Gattenhof“ bezeichnet. 1934 wurde dem Hof die Erbhofwürde verliehen. Immerhin lebt die Familie Peer seit 1628 in ununterbrochener Folge auf dem Hof.
Dass der Peer-Hof nicht nur wegen seines beachtlichen Alters berühmt wurde, sondern ebenso auf Grund seines kunstgeschichtlichen Wertes, mag die Erwähnung im Kunstführer DEHIO beweisen, in welchem der Peer-Hof wegen seiner Fresken des HL.Sebastian und des HI.Martin sowie eines Hausspruches am östlichen Bundwerksgiebel angeführt wird. Was zur Zeit der Herausgabe des DEHIO noch nicht bekannt war, ist die künstlerische Umrahmung der Fenster durch Fresken, die erst vor einigen Jahren im Zuge der Fassadenerneuerung wieder entdeckt wurden. Seit dieser Zeit steht das Gebäude unter Denkmalschutz.
Die Urkunden, die die abwechslungsreiche Geschichte des Peerhofes beschreiben, füllen eine eigene Sammlung, welche vom Landesarchiv bereits katalogisiert und mikroverfilmt wurde. Sie wird als Peer-Hof-Archiv am Hofe aufbewahrt. Derzeit werden die uralten Texte auf vergilbtem Pergament von Petra Hesina im Rahmen ihrer Diplomarbeit in Geschichte ins Neudeutsch übersetzt.
Dass ein altes Gebäude mit Hilfe moderner Technologie in jeder Hinsicht die Wohnqualität eines Neubaues erreichen kann, zeigen die Sanierungsmaßnamen, welche in den letzten Jahren vorgenommen wurden. So war noch vor zwanzig Jahren am ganzen Peer-Hof nur die Stube und die Küche beheizbar. Die Gesinde-u. Wirtschaftsräume blieben unbeheizt.